Nach ein paar tell a story Pausen, bin ich heute wieder mit dabei. Die liebe Emma von Frühstück bei Emma hat sich in diesem Monat den Farben verschrieben. Blau ist das Thema und da fiel meine Wahl auf ein Satinkleid, welches seit längerem in meinem Schrank hängt.
Toll waren die Zeiten, als man zu Hochzeiten eingeladen wurde und für jedes Fest ein neues Kleid nähen konnte. Wann zieht man sonst schon so schicke Kleider an.
Nun sind die Zeiten der vielen Hochzeitseinladungen vorbei, ein paar Kleider befinden sich jedoch immer noch in meinem Besitz und das Nachtblaue gehört dazu. Blau in Kompination mit Satin und einem eleganten, zeitlosen Schnitt, erscheint so edel.
Satinkleid selbst genäht
Der Schnitt ist ganz schlicht, kommt von Burda aus dem Heft 12/2008 #104. Das einzige Bild, welches ich noch gefunden habe könnt ihr bei Pinterest anschauen. Das Oberteil ist gefüttert, mit einem Bauwollfutter und dank dem schlichten Schnitt, ist das Satinkleid auch nicht schwer zu nähen. Meine Wahl fiel damals auf einen Dunkelblauen etwas schwereren Satin. Ich finde es macht das Kleid so edel. Sämtliche Abendkleider nähe ich vorne immer etwas kürzer und hinten länger. Warum das so ist, kann ich nicht genau sagen. Es gefällt mir viel besser als ein gerader Saum und gibt dem Kleid noch etwas extra Glamour. Der Stoff ist im Übrigen super angenehm zu tragen.
Hinten in der Mitte ist ein nahtverdeckter Reissverschluss eingenäht, irgendwie muss man ja in das gute Stück rein kommen ;-)
Ein grosses Tuch
Ich kann mich gut an diese Hochzeit erinnern, denn das Wetter meinte es echt nicht so gut und teilweise Regnete es aus Kübeln. Daher war ich echt froh, dass ich mir aus demselben Stoff ein grosses Tuch nähte. So fror ich nur noch 98% und nicht die vollen 100%. :)
Die passende Clutch
Wo soll man als Frau auch all die Dinge hintun, wenn das Kleid keine Taschen hat – nicht, dass das bei einem Abendkleid wünschenswert wäre.
Also muss eine Tasche her, passend zum Satinkleid bitte. So entstand die Clutch. Ich kann mich jetzt aber nicht mehr erinnern ob ich das Schnittmuster dafür selber gezeichnet habe oder es ein gekaufter Schnitt war. Ist ja schon ein, zwei Jahre her…
Die Clutch wurde mit der starken Schabrakeneinlage ausgestattet, damit sie auch einen wirklich guten halt hat. Der Stoff ist viel zu weich und würde wie ein ne Flunder runterhängen.
Um die Tasche zu verschliessen, hat es einen Magnetverschluss auf der Innenseite.
Nun, Kleid, Tuch und Clutch alles aus Satin war mir am Ende doch etwas zu langweilig. So kam mir die Idee mit der Verzierung.
Anleitung zum Sticken
Man kann alles mit etwas Material, einem Faden und Nadel aufmöbeln. Egal ob es ein Abendkleid oder ein T-Shirt ist. Bei elastischen Stoffen sollte man einfach darauf achten, dass die Elastizität nicht eingeschränkt wird.
Um meinem Satinkleid das gewisse Etwas zu verleihen, habe ich verwendet:
- ein Stück Schnittmusterpapier
- Bleistift
- Heftfaden
- Nadel
- Faden
- ein sehr schmales Satinband in einer etwas helleren Farbe
- Glasperlen zum aufsticken
- Stecknadeln
Das Satinband braucht eine gewisse Länge, wie viel Kurven oder wie stark man es eindreht ist eine Geschmackssache
Vorlage
Mein Beispiel konnte ich leider nicht auf dem identischen Satinstoff erstellen. Mein Musterstück, besteht aus einem dunkelblauen Futterstoff.
Ich habe mir zuerst eine Vorlage auf Schnittmusterpapier skizziert und dies anschliessend mit einem Heftfaden auf mein Kleid übertragen.
Klar, ich könnte mein Muster auch direkt auf den Stoff aufzeichnen, jedoch möchte ich verhindern, dass in irgendeiner Art Rückstände zurück bleiben. Ausserdem liebe ich es von Hand zu nähen. Es hat für mich was sehr beruhigendes und die Leidenschaft dafür ist einfach viel zu gross um alles auf einfach Art zu lösen. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich das damals so in meiner Ausbildung gelernt habe und das immer noch sehr schätze.
Das Schnittmusterpapier hat ne sehr dünne Qualität, man könnte eigentlich auch Seidenpapier dafür verwenden. Es ist praktisch, da es nach dem Durchschlagen einfach aufgerissen werden kann.
Satinband aufnähen
Nun habe ich meine Linien wie gewünscht auf dem Stoff und kann damit beginnen, das Satinband anzubringen. Am Anfang schlage ich es einen halben Zentimeter ein und nähe es von Hand am Stoff fest. Ich achte darauf, dass ich von dem Satinband selbst immer nur 1-2 Millimeter mit fasse. Denn ich möchte verhindern, dass man das genähte stark sieht. Es soll die Leichtigkeit wiedergeben, wie das Band auf dem Stoff liegt.
Nachdem ich den Anfang des Bandes festgenäht habe, lege ich das Band auf das Satinkleid, drehe es ein und stecke es fest. Gekürzt, wird das Band erst, wenn ich am Ende angekommen bin.
Der Grund dafür ist, je nach Zug oder Drehung, möchte ich das während des Festnähens noch etwas verändern. Wäre das Band bereits gekürzt, kann es durch aus sein, dass es am Schluss zu kurz ist. Daher nähe ich alles erst fest und schneide es erst ab, wenn ich das Ende umklappe und befestige.
Glasperlen aufsticken
Zu guter Letzt kommen noch die Glasperlen. In meinem Beispiel, verwendete ich pro Bandende drei Stück. Das kann man natürlich machen wie man möchte, mehr oder weniger, gar keine, kleinere oder grössere – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man könnte auch Organzablüten aufnähen.
Und so sieht es nun aus, das bestickte Satinkleid und die Clutch in Nachtblau – für einen wundervollen Anlass. Ein edles Stöffchen in Blau macht so ziemlich jeden Schnitt zu was Besonderem.
In diesem Sinne, hoffe ich das heute der Himmel auch noch etwas blauer wird, ob wohl ich grau sehr mag und wünsche euch einen schönen Tag!
Bis bald
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